Tipps für einen angenehmen Urlaub

Samoa ist ein sehr christliches Land, fest auf Gott gegründet, wie es auch im Wappen des Landes steht. Werte und Regeln für richtiges Verhalten leiten sich daraus ab, ebenso wie aus den überlieferten Traditionen.

Insgesamt wird es Ihnen eher konservativ und ein wenig altmodisch vorkommen - aber das ist beispielsweise in Neuseeland auch nicht anders.

Tu es und lass es in Samoa

Gesittetes Benehmen nach "deutscher Art" ist allemal auch angebracht in Samoa. Eher noch etwas angebrachter ... Freundlich, höflich, bescheiden, eher zurückhaltend als forsch - lieber abwarten und fragen, als munter "drauf zu" -, so werden Sie in Samoa überall willkommen sein. Besonderheiten sind:

1. Immer freundlich bleiben - wer schreit, kriegt Unrecht
Mäßigen Sie immer Ihre Laustärke beim Sprechen - die laute Stimme gilt als sehr unhöflich.

2. Die Höflichkeit ist eine Zier - und in Samoa geht es nur mit ihr
Eher leise und immer höflich bleiben, auch bei Beschwerden. Keine Schimpfworte, bitte, ganz besonders keine samoanischen ...! Samoaner warten ab, wie Sie sich benehmen - und wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es dann auch heraus.
Samoaner können bei "Forderungen" so stur sein, wie Sie es sich kaum vorstellen können - aber sie sind kaum in der Lage, eine freundlich vorgetragene Bitte abzulehnen.

3. Keine nackten Tatsachen
Allein schon der starken Sonne wegen. "Oben-ohne" bei Frauen, gar "Ganz-ohne" sind absolut ausgeschlossen, auch am Strand und am Pool. Das gilt auch für das kurzzeitige "Blitzen" beim Umziehen! Tangas bleiben auch besser in Deutschland.
Die ideale Badekleidung sind einteilige Badeanzüge oder nicht zu winzige Bikinis für Frauen, Badeshorts für Männer. Und ein T-Shirt beim Baden schützt besser vor Sonnenbrand als jede Sonnencreme (mitbringen!). Taucherbrille und Schnorchel sollten Sie ebenfalls einpacken.
Was immer Sie über das Paradies gehört haben mögen - Nacktheit ist hier wirklich unanständig. Kein "Kavaliersdelikt", gar heimlich geduldet oder sehnsuchtsvoll beobachtet. Sie bekämen nur erheblichen Ärger und wirklich niemand würde Ihnen helfen.

4. Kleider machen Leute
Es gibt nur wenige Kleidungsregeln in Samoa - aber die wenigen gelten dann auch. Dazu weiter unten mehr.

5. Auch mal ein Scherz auf eigene Kosten ...
... ist immer sehr willkommen. Man lacht gerne, auch über Kleinigkeiten, vor allem kleine Pannen und Ungeschicklichkeiten. Und wenn Sie selbst das "Opfer" sind, dann nehmen Sie es mit Humor. Es ist nicht bös' gemeint, bestimmt nicht! Lachen Sie mit, setzen Sie gar noch "einen drauf". Lächerlich machen Sie sich in Samoa damit nie - ganz im Gegenteil: nur wer bierernst bleibt und sich selbst zu wichtig nimmt, der wird dann wirklich ausgelacht und verspottet.

6. Samoa ist herrlich
Man wird Sie immer wieder fragen, wie Ihnen Samoa gefällt: Und Sie sollten sagen, dass es Ihnen gut gefällt. Kritische Worte sind eine schwierige Sache in Samoa, werden sehr ernst genommen. Als Besucher kennen Sie sich nicht so recht aus, wissen nicht immer Bescheid über die Hintergründe. Also Vorsicht mit Kritik - sie wirkt meistens nur vorlaut und unhöflich, besonders wenn sie ganz allgemein geäußert wird. Am Besten kein böses Wort über Samoa, erst recht nicht über Kirche und Religion! Und wenn Sie sich gar nicht zurückhalten können, dann betonen Sie wenigstens, dass Sie ja kein Samoaner seien und sich nicht auskennen, eigentlich (stimmt ja auch, oder?). Nur, diese oder jene
konkrete Einzelheit, die käme Ihnen doch sehr fremd vor ...

Thema: Kleidung
Kleidung muss sauber sein und Ihrem "Rang" angemessen. Das wird nach "Ihrem" Maßstab beurteilt, also den englisch-neuseeländischen Regeln, denn die deutschen Regeln kennt hier niemand. Die Regeln für Samoaner gelten nicht für Sie! Täuschen Sie sich nicht - da niemand weiß, wie man Sie einschätzen kann, beurteilt man Sie nach der Kleidung. Und es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

Anständig angezogen sind Sie in Neuseeland, also auch in Samoa, als Mann mit Hemd. T-Shirts sind ausgesprochene Freizeitkleidung - für zu Hause, die Gartenarbeit und den Strandausflug. Kurze Ärmel und Shorts sind allemal okay, ebenso Sandalen, auch ohne Strümpfe, in Abweichung von Neuseeland. Niemals freier Oberkörper in der Stadt, egal, wie viele samoanische Männer das tun! Gleiches gilt für den Lavalava, das Tuch um die Hüften, eigentlich Standardkleidung für Männer. Aber nicht für Sie, es sei denn, sie haben einen Lavalava aus festem Stoff, mit Bund und Gürtel, wie ihn die Pastoren tragen oder alle, die im Büro arbeiten!

Als Frau am besten Bluse und Shorts, aber keine knappen, bitte. Ein Rock oder Sommerkleid ist mehr als okay, aber mindestens knielang, etwas "edlere" T-Shirts bei Ihnen auch. BH ist angeraten.

Diese Empfehlungen gelten für den Tag, aber auch für den Abend, wenn Sie ausgehen. Sauber und "anständig" ist die einzige Regel.

Beim längeren Aufenthalt im Dorf sollten Sie sich umziehen. Beine bedeckt ist die Regel, auch die Männerbeine. Anders als in der Stadt ist hier ein Lavalava sehr in Ordnung, für Frauen und besonders auch für Männer, die damit ihren Respekt vor den Sitten zeigen. Bequemer ist es außerdem. Shorts drunter sind sinnvoll, falls Sie das Tuch mal verlieren sollten.

Zum Kirchgang keine kurzen Hosen oder Röcke, Krawatte wird empfohlen.

Zu Besuch im Dorf
Von Ihnen als Besucher aus Übersee wird nicht erwartet, dass Sie all die vielfältigen Regeln der "Dorfprotokolls" kennen. Aber die Wichtigsten davon zu beachten, gibt Ihnen Gelegenheit, Ihren Respekt vor der samoanischen Kultur zu zeigen. Man wird es zu würdigen wissen.

Seien Sie zurückhaltend in Kleidung und Sprache. Im Dorf sollten die Beine bedeckt sein, anders als in der Stadt ist hier ein Lavalava sehr in Ordnung, für Frauen und besonders auch für Männer.

Fragen Sie um Erlaubnis, bevor Sie ein Grundstück oder Haus betreten oder fotografieren.

Beachten Sie die "Ausgangssperre" gegen 18.30 Uhr, wenn alle Familien ihr Abendgebet halten. Anfang und Ende der Gebetszeit werden durch eine Glocke oder das Blasen eines Muschelhorns verkündet.

Besuchen Sie Dörfer nicht am Sonntag, auch nicht zum Baden oder Sightseeing. Wenn Sie jedoch speziell für einen Besuch am Sonntag eingeladen sind, sollten Sie am Kirchgang teilnehmen, ebenso am traditionellen gemeinsamen Mittagessen der Familie.

Ziehen Sie die Schuhe aus, bevor Sie ein Haus betreten, setzen Sie sich hin und sprechen Sie erst (und nur!), wenn Sie sitzen.

Auf dem Boden sitzt man im Schneidersitz. Man hat immer Verständnis, wenn Sie dies nicht können, oder nicht für längere Zeit. Strecken Sie dann die Beine nach hinten aus oder bedecken Sie sie mit einer Matte oder einem Tuch. Niemals mit den Füßen auf jemanden zeigen - das wäre sehr unanständig.

Gehen Sie nicht um die Kirche oder das Versammlungshaus herum, wenn Gottesdienst oder Dorfrat ist!

Kindern kein Geld geben, auch wenn sie danach fragen.

Wenn man Sie offiziell begrüßt, meistens mit einer kleinen Ansprache, sollten Sie eine kleine Rede als Antwort parat haben, auch wenn sie nicht so lang und blumig ist, wie es Samoaner gerne tun. Danken Sie für die Gastfreundschaft, loben Sie die Schönheit Samoas, betonen Sie, wie wohl Sie sich in Samoa fühlen. Leider müssen Sie ja wieder zurück, aber Sie werden sicher in Ihrer Familie (!) und überall in Deutschland erzählen, wie sehr Ihnen Samoa gefallen hat. Immer Samoa als Ganzes ansprechen, höchstens noch das Dorf nennen, nie eine einzelne Familie oder gar eine einzelne Person heraus heben.

Thema: Geschenke
Das Zusammenleben in Samoa hat zwei Standbeine: die familiären Pflichten einerseits, den Austausch von Gefälligkeiten andererseits. Familiäre Pflichten haben Sie als Besucher nicht - aber mit den Gefälligkeiten sollten Sie sich etwas auskennen.

Samoaner können ungeheuer großzügig sein, Sie mit Gefälligkeiten und Geschenken verwöhnen, dass Sie gar nicht mehr weiter wissen. Aber sie können auch ebenso anspruchsvoll sein, von Ihnen Gleiches erwarten, worauf Sie nicht unbedingt eingestellt sind. In Prinzip ist es aber nicht anders als in Deutschland auch, beim gegenseitigen Beschenken. Ganz allgemein gilt:

1. Gleiches mit Gleichem vergelten.
Dies bedeutet vor allem, dass Sie (wertmäßig) nicht mehr zurück geben sollten, als Sie selbst empfangen, allein schon, weil Sie Ihr Gegenüber damit in argen Zugzwang setzen könnten, seinerseits nun "nachlegen" zu müssen.

2. Übermaß führt nur zu Gier.
Sie sind meistens deutlich wohlhabender als Ihre samoanischen Gegenüber. Immerhin konnten Sie sich ja ein Ticket nach Samoa leisten... Die meisten Samoaner, besonders in den Dörfern, haben wirklich keine Vorstellung davon, dass auch Ihr "Reichtum" begrenzt ist. Je mehr Sie geben, vor allem im Übermaß, desto mehr steigen auch die Erwartungen an Sie, durchaus bis an die Schmerzgrenze. Das sollten Sie dann verstehen und nicht übel nehmen. Sie haben es meistens selbst "provoziert".

Konkret sollten Sie beachten:
3.
Reagieren Sie, machen Sie nicht selbst den Anfang mit Geschenken. Und fangen Sie sehr klein an ... Dosieren Sie Ihre Gaben, halten sie immer begrenzt, auf die Situation und den Tag bezogen.

4. Größere Geschenke, vor allem auch jede Art von Geldgeschenken, immer und nur an das Familienoberhaupt geben. Außerhalb der Familie dann an den Pfarrer, Vorsitzenden, Schuldirektor oder sonst wie höchst Gestellten.

Sinnvolle Geschenke sind, als Dauergast in einer durchschnittlichen Familie:
- die Kosten des täglichen Einkaufs übernehmen
- mal den Tank füllen, falls die Familie ein Auto hat
- 50 Tala für die Kollekte beim Kirchgang, was der Familie Ehre macht
Richtwert - nicht mehr als 50 bis 100 Tala am Tag (20 - 40 Euro), je nach wirtschaftlicher Situation der Familie.

Beim Abschied Kleidung verschenken - ein T-Shirt hier, ein Handtuch dort. Seife, Zahnpasta - alles, was Sie nicht unbedingt mitnehmen müssen, wird gerne akzeptiert.

Wenn Sie jemandem wirklich etwas Gutes auf Dauer tun wollen:
-
das Schulgeld für Kinder übernehmen
Es ist nicht hoch, das Schulgeld, mit den notwendigen Uniformen vielleicht 50 Euro im Jahr. Aber bei fünf Kindern in der Schule und einem Wochenlohn von umgerechnet vierzig Euro wird daraus eine echte Belastung. Deshalb gibt es leider zu viele Kinder, denen die Schulausbildung fehlt ...

Bei erkennbar hoch gestellten und auch wohlhabenden samoanischen Familien erübrigen sich kleinere Gegenleistungen völlig, wären sogar eher beleidigend. Wenn Sie sich hier erkenntlich zeigen wollen (und es sich leisten können), schicken Sie besonders elegante Kleidung aus Deutschland (oder lassen welche da) und bieten Ihre Gastfreundschaft bei eventuellen Gegenbesuchen an. Eine substantielle Spende an die Kirche oder den Sportverein Ihrer Gastgeber, in Geld oder Sachleistungen (Trikots, Bälle, Geräte) sind ebenfalls sehr geeignet, Ihre Dankbarkeit auszudrücken und gleichzeitig Ihrem Gastgeber etwas besonders Gutes zu tun, auch wenn er selbst direkt nichts davon hat. Es fällt aber auf ihn zurück, sozusagen. Faustregel hier - 200 bis 300 Euro pro Woche Aufenthalt.

Alle Informationen auf dieser Seite nach bestem Wissen und Gewissen, Bewertungen und Kommentare nach subjektiver Einschätzung. Aber - Sie reisen nach Samoa immer auf Ihre eigene Verantwortung. Wir helfen Ihnen gerne, falls notwendig, übernehmen aber keine direkte oder indirekte juristische Verantwortung für Ereignisse, die sich aus unseren Informationen oder aus Ihrer Interpretation unserer Informationen ergeben.

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